Ein mittelprächtiger Wein aus einem hervorragenden Glas
schmeckt allemal besser als ein hervorragender Tropfen aus einem billigen
Ikea-Zahnputzbecher-Behältnis. Man kann nicht oft genug betonen, wie wichtig
das richtige Glas für den Genuß und für die Freude an einem guten Wein sind.
Ich hatte schon oft genug das deprimierende Erlebnis, von
Freunden eingeladen zu sein, die sich im Wissen um meine Passion weinmäßig in
Unkosten gestürzt haben und das gute Fläschchen dann in Gläsern von der Auer
Dult (mit farbig geschliffener Gravur) oder in Römer-Kelchen mit der Aufschrift
"Grüße von der Loreley" serviert haben. Traurig. Der Abend ist
gelaufen, weil ich dann natürlich die "Goschn" nicht halten kann.
So kostenintensiv ist die Sache übrigens gar nicht. Ich halte
es für absolut übertrieben, wenn Sie sich mit Gläsern "junger
Weißwein", "alter Weißwein", "Bordeaux",
"Burgund", "Chianti", "Wachau" und was sonst noch
alles eindecken. Es reicht völlig, wenn Sie eine einzige Serie wirklich guter
-in aller Regel- großer Rotweingläser (Riedel "Sommelier" oder
preiswerter: "Vinum") und entsprechende Weißweingläser haben.
Ein Tip: Die Glashütte Riedel in Kufstein (weltweit
Marktführer in Spitzengläsern, und das zu Recht) hat eine Verkaufsstelle neben
der Hütte, in der Sie zweite, dritte, manchmal auch vierte Wahl-Gläser für
ein Viertel des Ladenpreises bekommen. Außerdem lohnt ein Besuch der Hütte
(neu und wirklich beeindruckend: eine Art multimediale Ausstellung
"Sinn-phonie").