Seit einigen Jahren liegen die Schwerpunkte meiner Führungs-
und Teamtrainings in der Produktion: Partieführer, Schichtführer und
Vorarbeiter, Meister, Produktionsassistenten und Betriebsleiter
Im Zuge von flacheren Hierarchien und der Verlagerung von
Führungsverantwortung „nach unten“, tun sich nach meiner Erfahrung viele MA
aus der Produktion schwer, die damit verbundenen Herausforderungen anzunehmen.
Ein Vorarbeiter oder Schichtführer z.B., der gestern noch Kollege und „Spezi“
war, muß heute klassische Führungsaufgaben wahrnehmen: Zielvereinbarungen
treffen, Mitarbeitergespräche führen, Qualität kontrollieren, Anerkennen aber
auch Kritisieren und gleichzeitig die Motivation seines Arbeitsteams hoch
halten.
Er will nun natürlich in den Augen seiner Kollegen nicht als
„abgehoben“ oder autoritär gelten, muß aber häufig im Vergleich zu seiner
Rolle vorher deutlicher und engagierter Betriebs- und Firmeninteressen
vertreten. Diese Aufgabe schafft für viele zwiespältige Gefühle und
Unsicherheit im Verhalten. Nach meiner Beobachtung in Rollenspielen, vor allem
aber auch in der Praxis, meinen viele, sich jetzt entscheiden zu müssen
zwischen kumpelhaftem Augen-Zudrücken und der "harten" Linie. Einen
dritten Weg kennen sie nicht, und genau das ist ihr Dilemma.
Aus diesem Dilemma herauszufinden, und den Führungskräften
in der Produktion einen Weg aufzuzeigen, wie sie sowohl Firmen- als auch
Mitarbeiterinteressen wahrnehmen, wie sie gleichzeitig Vorgesetzter und Kollege
sein können, hab ich mir zur Aufgabe gemacht.