Wohl
abertausende von Büchern und Artikeln sind zu diesem Thema geschrieben
worden. Hunderte von Wissenschaftlern, Praktikern, Trainerkollegen und
selbsternannte Gurus haben den Schlüssel zur erfolgreichen
Führungsstrategie veröffentlicht. Viele Führungskräfte sind im Zuge
ihrer Firmenkarrieren in Richtung Oberer Führungskreis durch mehr als
eine handvoll Seminare gegangen. Helmut Qualtinger hätte
sicher gefragt: "Und DAS ist dabei herausgekommen?"
Ich empfinde das ganze
Thema FÜHRUNG immer noch als das schwierigste meiner vier Themenfelder, weil es
dabei nicht nur um die Vermittlung von Fähigkeiten und Fertigkeiten (skills)
geht, sondern immer um die eigene Person, um das eigene Wertesystem und die
eigenen Einstellungen.
Immer häufiger wird der
Ruf nach dem "neuen" Mitarbeiter laut, den wir für unsere
globalisierten Unternehmen brauchen : Neben Persönlichkeitseigenschaften wie
Flexibilität, Engagement und Teamfähigkeit tauchen auch immer mehr Forderungen
nach Eigeninitiative und Selbstverantwortung auf -bis hin zu dem Begriff des
Positiven Ungehorsams. Ich kann diese Sichtweise
nur unterstützen und wünsche mir für die Zukunft Führungskräfte und
Top-Manager, die den Weg des karrieredienlichen vorauseilenden Gehorsams
verlassen. Führungskräfte, die sich ihrem Unternehmen, ihren Mitarbeitern, den
vereinbarten Zielen und ihrem Gewissen gegenüber verantwortlich fühlen und
nicht irgendwelchen Obrigkeiten oder Autoritäten. Als Gedankenanstoß und als Erinnerung -viele haben es verdrängt- das Milgram
Experiment.